Gesel­li­ges Leben wur­de im Wein­dorf Johan­nis­berg stets groß­ge­schrie­ben. Wahr­schein­lich wur­de die Idee gemein­sam Sport zu trei­ben, bzw. nach Turn­va­ter Jahns Vor­bild zu Tur­nen, bei einem Gläs­chen Wein geboren.
Aus einer zuerst „wil­den“, d.h. ver­bands­un­ab­hän­gi­gen Män­ner­turn­grup­pe um 1870, ent­stand am 25.Mai 1884 die Turn­ge­sell­schaft Johan­nis­berg 1884 e.V. Geturnt wur­de damals im geplas­ter­ten Hof der „Köll­ner Vil­la“ in Johan­nis­berg. Ohne Siche­rung durch Mat­ten, heu­te abso­lut undenk­bar, turn­te man am Bar­ren und Turn­tisch. In den Anfän­gen des Ver­eins war der Sport den Män­nern vor­be­hal­ten, die sicher­lich die  Gele­gen­heit zur Gesel­lig­keit auch nach dem Sport reich­lich zu nutz­ten wuss­ten. Die Turn­be­we­gung nahm schnell an Fahrt auf und schon 1895 wur­de in Johan­nis­berg das Gau­turn­fest aus­ge­rich­tet. Durch die Erstei­ge­rung des heu­ti­gen Ver­eins­ge­län­des  1906 erhielt der Ver­ein die Mög­lich­keit sei­ne Turn­ge­rä­te im selbst­ge­zim­mer­ten, auf dem Ver­eins­ge­län­de errich­te­ten Schup­pen unterzubringen.
Schon 1909 wur­de der Bau einer eige­nen Turn­hal­le erwo­gen. Der Plan konn­te aber wegen des 1. Welt­krie­ges nicht umge­setzt wer­den. Trotz der wid­ri­gen Trai­nings­um­stän­de konn­te in der Zeit zwi­schen den Welt­krie­gen das Ver­eins­pro­gramm aus­ge­baut wer­den und auch Frau­en fan­den ihre Hei­mat im Ver­ein. Wäh­rend des 2. Welt­krie­ges ruh­te das Ver­eins­ge­sche­hen. Im August 1946 wur­de das Ver­eins­le­ben wie­der­be­lebt und der Bau einer eige­nen Sport­hal­le auf dem Ver­eins­ge­län­de zügig umgesetzt.
Mit der Ein­wei­hung der Ver­eins­hal­le 1956 und der Erwei­te­rung, um Umklei­de- und Wasch­räu­me, sowie dem Anbau eines Gerä­te­rau­mes konn­ten im Lau­fe der nächs­ten Jah­re das Ver­eins­an­ge­bot und die Mit­glie­der­zah­len gestei­gert wer­den. Die Errich­tung der Schul­turn­hal­le, die der Ver­ein mit diver­sen Hal­len­zei­ten nut­zen kann und die inzwi­schen modern aus­ge­stat­te­te und reno­vier­te Ver­eins­hal­le ermög­li­chen der Turn­ge­sell­schaft ein breit­ge­fä­che­res Ange­bot. Mit Ange­bo­ten, wie Bauch-Bei­ne-Po und Step-Aero­bic, Vol­ley­ball, Damen­gym­nas­tik, Pila­tes, Tisch­ten­nis, Kin­der­tur­nen in ver­schie­de­nen Alter­klas­sen, Jazz-Tanz für Kin­der und vor­al­lem mit inzwi­schen sechs Ange­bo­ten im Bereich „Sport in der Prä­ven­ti­on“, die durch die Kran­ken­kas­sen zer­ti­fi­ziert sind, wer­den die Hal­len­zei­ten aus­gie­big genutzt. Um den älte­ren Mit­glie­dern des Ver­eins eine sport­li­che Basis bie­ten zu kön­nen, wur­de 1994 die Senio­ren­wan­der­grup­pe gegrün­det, die seit ihrer Grün­dung inzwi­schen 48 Mit­glie­der zählt und fast 4300 km erwan­dert hat. Beach­tens­wert dabei der Alters­durch­schnitt von inzwi­schen 80 Jah­ren. Das zeigt, dass man sein Leben, selbst im hohen Alter, sport­lich und sozi­al aktiv gestal­ten kann. Das Erfolgs­mo­dell wur­de 2014 um eine wei­te­re Wan­der­grup­pe erwei­tert und das Ange­bot Nor­dic-Wal­king run­det seit ein paar Jah­ren das Out­door-Ver­gnü­gen ab. Weg vom Wett­kampf­ge­dan­ken hin zum Spaß an der Bewe­gung ist der Leit­ge­dan­ke, der sich in den sport­li­chen Ange­bo­ten widerspiegelt.
Sport soll Freu­de berei­ten und des­halb kommt auch der gesel­li­ge Gedan­ke in der TGJ nicht zu kurz. — Ganz im Sin­ne der Vereinsgründer —
Ob beim jähr­li­chen Glüh­wein­treff beim Lager­feu­er, dem Sport­ler­ball, oder bei den Fei­ern nach den Kur­sen. Es geht auch nach dem Sport gesel­lig zu. Das Mot­to und Kon­zept „ Sport gemein­sam Erle­ben“, fin­det bei der Johan­nis­ber­ger Bevöl­ke­rung Anklang. Mit inzwi­schen 700 Mit­glie­dern ist die Turn­ge­sell­schaft Johan­nis­berg einer der mit­glieds­stärks­ten Ver­ei­ne der Regi­on. Und auch die Mit­glie­der zei­gen bei den jähr­li­chen, sehr gut besuch­ten Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen ihre Unter­stüt­zung für die Ver­eins­ar­beit, die sich im Zei­chen des demo­gra­phi­schen Wan­dels,  zuneh­mend auch der älter wer­den­den Bevöl­ke­rung zuwendet.